Hauptinhalt

Extreme Agrarinitiativen: So sieht die Abstimmungskampagne aus

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 14. Januar 2021

Am 13. Juni kommen die beiden Volksinitiativen «Trinkwasser» und «Pestizidfrei» zur Abstimmung. Der Schweizer Bauernverband hat zur Bekämpfung der beiden extremen Agrar-Initiativen eine breite Allianz aufgestellt, die mit verschiedensten Massnahmen eine Ablehnung erreichen will.

Die lange Beratung im Parlament und das Aussetzen der Fristen aufgrund der Corona-Ausnahmesituation hat zu verschiedenen Verzögerungen geführt. Doch nun ist klar: Die beiden extremen Agrar-Initiativen «Trinkwasser» und «Pestizidfrei» kommen am 13. Juni vor das Volk.  Die Trinkwasser-Initiative will allen Betrieben die Direktzahlungen streichen, die irgendwelche Pflanzenschutzmittel einsetzen oder Futter zukaufen. Die Pestizidfrei-Initiative plant die Verwendung von synthetischen Pestiziden im Inland und bei Importprodukten grundsätzlich zu verbieten. Beide hätten gravierende Auswirkungen für die einheimischen Bauernfamilien, aber auch für die inländische Verarbeitung sowie die Konsumentinnen und Konsumenten. Die einheimische Produktion würde sinken, die Importe im Gegenzug steigen, Foodwaste nähme zu, die Preise fürs einheimische Essen – respektive Lebensmittel generell – würden sich massiv erhöhen. Da speziell die Trinkwasser-Initiative gesamthaft einen negativen Effekt auf die Umwelt hätte, ist diese eine reine Mogelpackung.

Plakate in der Stadt und auf dem Land

In einer breit angelegten Kampagne will die vom Schweizer Bauernverband aufgestellte Allianz deshalb der Bevölkerung die zahlreichen negativen Folgen der beiden Initiativen aufzeigen und sie so für ein Nein überzeugen. Diese startete mit einer Fahnenaktion, die bereits lanciert ist. Im Zentrum der Abstimmungsaktivitäten stehen Plakate in Städten und Agglomerationen an bezahlten Standorten, ergänzt mit Hohlkammerplakaten und Blachen im unbezahlten ländlichen Raum. Es stehen fünf verschiedene Sujets sowie eine Spezialversion für Biobetriebe zur Verfügung. Die Grundidee des Visuals ist es, die breite Betroffenheit zu zeigen. Dabei befinden sich alle auf dem gleichen Ast, an dem vorne die Stimmbürgerin/der Stimmbürger mit einer Säge sitzt. Die Bauernfamilien können die für sie gedachten Plakate ab Mitte März bei ihrem kantonalen Bauernverband beziehen. Die gleichen Visuals kommen auch als online Banner ergänzend zu der Plakatierung zum Einsatz. Ein weiterer Schwerpunkt ist die direkte Ansprache der Bevölkerung über Facebook, Instagram sowie Twitter im Kampagnenauftritt «Extreme Agrarinitiativen Nein» sowie die gleichnamige Webseite mit Argumenten, Folgen, Fragen & Antworten und verschiedenen Videos.

Jede und jeder kann sich engagieren!

Auf der Webseite kann jede interessierte Person dem nationalen Komitee beitreten oder sich für zusätzliche Engagements zur Verfügung stellen. Ergänzt wird die nationale Kampagne mit Flyern zum Abgeben generell oder an Standaktionen sowie Testimonial-Inseraten in den Printmedien. Die kantonalen Bauerverbände sind nicht nur für die Umsetzung der nationalen Massnahmen auf kantonaler Ebene zuständig, viele engagieren sich zusätzlich mit eigenen Massnahmen. Auch andere landwirtschaftliche Organisationen haben ergänzende eigenen Aktivitäten vorgesehen. Gemeinsam engagiert ist ein 2 x Nein durchaus realistisch!

 

Rückfragen

Sandra Helfenstein

Schweizer Bauernverband
Leiterin Departement Kommunikation und Marketing
Geschäftsbereich Medien & Kampagnen
Mediensprecherin

Telefon 056 462 52 21
Mobile 079 826 89 75
E-Mail sandra.helfenstein@sbv-usp.ch

Weitere Beiträge zum Thema

Standpunkte Zersiedelungsinitiative: Zu extrem geraten

14.01.19 | Die Zersiedelungsinitiative will die Siedlungsentwicklung lenken, indem die Bauzone auf die heutige Fläche beschränkt wird. Einzonung von Bauland soll nur mehr dann möglich sein, wenn eine gleichwertige Fläche in die Landwirtschaftszone zurückgezont wird. Der Schweizer Bauernverband teilt grundsätzlich das Anliegen der Volksinitiative, das Kulturland besser zu schützen. Dennoch lehnt er sie ab, weil sie zu extrem ist und der Realität nicht gerecht wird.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Raumplanungsvorlage gehört zurück an den Absender

14.12.18 | Die Botschaft zur Revision des Raumplanungsgesetzes schwächt die Landwirtschaft massiv. Sie verunmöglicht Innovation und eine zukunftsgerichtete Weiterentwicklung der Bauernbetriebe. Der Vorstand des Schweizer Bauernverbands fordert das Parlament deshalb auf, nicht auf die Vorlage einzutreten.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Bauernverband gratuliert den neuen Bundesrätinnen

05.12.18 | Die Bundesversammlung hat Karin Keller-Sutter (FDP) und Viola Amherd (CVP) in den Bundesrat gewählt. Sie treten in die Fussstapfen von Johann Schneider-Ammann (FDP) und Doris Leuthard (CVP), welche mit dem Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) und dem Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) zwei für die Landwirtschaft sehr wichtige Departemente führten. Der Schweizer Bauernverband (SBV) gratuliert den beiden neuen Bundesrätinnen herzlich zur Wahl.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Bauernverband verabschiedet Resolution zur Agrarpolitik 22+

22.11.18 | Die Delegierten des Schweizer Bauernverbands verabschiedeten an der heutigen Jahresversammlung eine Resolution zur Agrarpolitik 22+. Darin fordern sie unter anderem mehr Stabilität bei den Rahmenbedingungen, die Umsetzung des neuen Artikels 104a zur Ernährungssicherheit und weniger Administration. Weitere Themen waren der Umgang mit der Trinkwasserinitiative und der Initiative für eine schweiz ohne synthetische Pestizide. Die Versammlung ehrte zudem die Siegerinnen und Sieger in den landwirtschaftlichen Berufen an den SwissSkills 2018.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Agrarpolitik 22+: Reform ohne Mehrwert

14.11.18 | Dem Schweizer Bauernverband gelingt es nicht, in der heute vom Bundesrat verabschiedeten Botschaft zur Weiterentwicklung der Agrarpolitik einen konkreten Mehrwert zu erkennen, der erneute Anpassungen auf Gesetzesebene rechtfertigen würde.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Verordnungspaket 2018: Kurs stimmt

31.10.18 | Der Bund hat heute das neue landwirtschaftliche Verordnungspaket verabschiedet. Dieses geht für den Schweizer Bauernverband mehrheitlich in die richtige Richtung.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Finanzkontrolle auf Abwegen

10.10.18 | Die eidgenössische Finanzkontrolle hat die Finanzhilfen an Organisationen in der Landwirtschaft unter die Lupe genommen und dabei offensichtlich ihre Aufgabe missverstanden: Sie interpretiert den vom Stimmvolk mit 78 Prozent Zustimmung angenommenen Verfassungsartikel 104a zur Ernährungssicherheit falsch, da ihr offensichtlich die dafür nötige Fachkompetenz fehlt.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Herkunft und Qualität des Essens beschäftigt die Bevölkerung

23.09.18 | Die beiden Volksinitiativen Fair Food und Ernährungssouveränität vermochten keine Mehrheit zu überzeugen. Mit der Umsetzung des letzten Jahrs mit grossem Mehr angenommenen neuen Verfassungsartikels für Ernährungssicherheit hat der Bundesrat bereits einen verbindlichen Volksauftrag zur Stärkung einer nachhaltigen Produktion im In- und Ausland bekommen. Diesen muss er nun umsetzen!

Mehr lesen