Hauptinhalt

«Für eine Zukunft mit Perspektive»

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 7. Oktober 2022

Dachverbände werben für eine wirtschafts- und landwirtschaftsfreundlichere Politik.

Einer wirtschafts- und landwirtschaftsfreundlicheren Politik zum Durchbruch zu verhelfen. Das ist das Ziel einer gemeinsamen Kampagne der Dachverbände der Schweizer Wirtschaft und der Landwirtschaft. Die Kampagne soll das Bewusstsein für wirtschaftliche und landwirtschaftliche Themen steigern sowie als Plattform für die National- und Ständeratswahlen dienen.

Die Dachverbände der Wirtschaft und der Landwirtschaft, namentlich economiesuisse, der Schweizerische Gewerbeverband sgv, der Schweizerische Arbeitgeberverband und der Schweizer Bauernverband, wollen − zum Wohl unseres Landes − einer wirtschafts- und landwirtschaftsfreundlicheren Politik vermehrt zum Durchbruch verhelfen.

Geeinte Allianz bei Abstimmungen und Wahlen
Für die Volksabstimmungen vom 25. September 2022 setzten sie mit der Parole «1 x NEIN, 3 x JA» bereits gemeinsame Massnahmen um. Die Abstimmungsresultate zeigten, dass eine starke und geeinte Allianz vieles bewegen und Mehrheiten sichern kann. Dieselbe Allianz will sich nun auch hinsichtlich der National- und Ständeratswahlen im nächsten Jahr engagieren. Die vier Verbände lancieren deshalb eine gemeinsame Kampagne mit dem Titel «Perspektive Schweiz».

Die Bewohnerinnen und Bewohner unseres Landes sollen die gesellschaftliche Bedeutung der Wirtschaft und der Landwirtschaft kennen und erkennen. Sorgt doch die Wirtschaft für attraktive Arbeitsplätze und Lehrstellen, für angemessene Einkommen, für genügend Lebensmittel und Energie, für sichere Sozialwerke sowie für eine nachhaltige Klimapolitik. Solche Zusammenhänge will die Kampagne in den nächsten Monaten aufzeigen.

Wirtschaftspolitische Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit der Verbände fokussiert vorerst auf die Themenfelder «Sicherheit und Stabilität», «sichere Sozialwerke», «Berufsbildung», «Nachhaltigkeit», «Ernährungssicherheit» sowie auf eine «zukunftsorientierten Energieversorgung».

Alle Beteiligten sind sich bewusst, dass unsere schnelllebige Zeit einen hohen Grad an Flexibilität erfordert. Wichtig ist, dass dabei der Kompass und die Perspektive übereinstimmen. Die über 600'000 Schweizer Unternehmen mit ihren über 4.5 Mio. Beschäftigen sind es sich gewohnt, täglich agil und schnell zu reagieren. Das Gleiche soll auch für die politische Allianz der Verbände und die zu bearbeitenden Themenfelder gelten.

Reform statt Stillstand
Valentin Vogt, Präsident des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes, verwies an der Medienkonferenz zur Vorstellung der gemeinsamen Kampagne auf den historischen Erfolg der Allianz bei der letzten AHV-Abstimmung. Ein jahrzehntelanger Stillstand, hervorgerufen durch eine beispielslose «Blockade-Politik der Linken», konnte zugunsten einer austarierten Reform beendet werden. Auch die Massentierhaltungsinitiative wurde gemeinsam erfolgreich bekämpft. Bei der Verrechnungssteuer-Vorlage gelang der angestrebte Erfolg zwar noch nicht, der knappe Ausgang lässt aber für die Zukunft hoffen.

Auf Innovationen und neue Technologien setzen
Schlagworte oder Wunschdenken brächten uns nicht weiter, betonte Christoph Mäder, Präsident von economiesuisse. Die Schweiz brauche tragfähige Lösungen und Perspektiven. Es könne nicht sein, dass sich einzelne Parteien von der konstruktiven Problemlösung verabschieden würden. «Wirtschaftlicher Krebsgang ist keine Lösung. Wir müssen vielmehr auf Innovationen, neue Technologien und Investitionen setzen» so Mäder. Die wirtschaftsfreundlichen und konstruktiven Kräfte in der Politik müssten wieder spürbarer werden.

Reformfähigkeit steigern
Der Präsident des Schweizerischen Gewerbeverbandes sgv, Nationalrat Fabio Regazzi, mahnte, dass auch unbequeme Tatsachen angeschaut werden müssten, beispielsweise die abnehmende fiskalische Attraktivität der Schweiz. Hierfür müsse die Reformfähigkeit unseres Landes wieder gestärkt werden. Das Zusammenspannen der Verbände soll «eine gemässigte, bürgerliche, konstruktive reformfreundliche Haltung ins Parlament» bringen, «um Lösungen zu erarbeiten und zu erreichen.» Wir seien doch schliesslich alle «die Wirtschaft».

Verlässliche Rahmenbedingungen
Auch der Präsident des Schweizer Bauernverbands, Nationalrat Markus Ritter, zeigte sich besorgt. Er stellte fest, dass das Parlament, insbesondere der Nationalrat, zunehmend «wirtschafts- und landwirtschaftsfeindlicher» politisiere. Damit würde die Schweiz als Ganzes geschwächt. Gefragt seien aber verlässliche Rahmenbedingungen, nicht Aktivismus und Bürokratie. Deshalb sollen die wirtschaftlichen und die landwirtschaftlichen Zusammenhänge sowie die Betroffenheit der Bevölkerung als Teil der Wirtschaft aufgezeigt werden.

Eine Politik mit Perspektive
Die Verbandskampagne startet mit speziellen Plakat-, Inserate- und Social-Media-Aktionen zum Thema «Perspektive Schweiz». Dabei soll der Blick für wirtschaftliche Themen geschärft werden. In einer späteren Phase werden thematische Fragen in den Vordergrund gerückt. Die Dachverbände und ihre Vertreterinnen und Vertreter werben für eine wirtschafts- und landwirtschaftsfreundlichere Politik. Sie werben – zum Wohl unseres Landes und zugunsten aller − für eine realistische Politik mit Perspektive!

Weitere Beiträge zum Thema

Standpunkte
Standpunkte Vom Feld auf den Teller

16.06.23 | Mit dem Klingeln des Glöckchens beendet Ständerats-Präsidentin Brigitte Häberli-Koller nicht nur die diesjährige Sommersession, sondern auch offiziell die parlamentarische Debatte zur Agrarpolitik 22+. Diese wird nun in reduzierter Form auf den 1. Januar 2025 in Kraft treten. Sie beinhaltet u.a. den obligatorischen Sozialversicherungsschutz, einen Beitrag beim Abschluss einer Ernteversicherung sowie Massnahmen im Bereich der Förderung von Forschung und Innovation. Es ist ein schlankes Paket und das ist gut so.

Mehr lesen
AGRISTAT aktuell
AGRISTAT aktuell Agristat Aktuell 05-23: Schweizer EU-Käseexporte unter der Lupe

13.06.23 | Die Schweizer Käseausfuhren in die EU 27 haben sich in den letzten zwanzig Jahren stark weiterentwickelt. Das Volumen hat auf Ebene Wert und Tonnagen zugenommen, die Anteile der einzelnen Käsekategorien haben sich verschoben und die Mengen nach Zieldestinationen haben sich verändert. Anhand von Regressionsmodellen werden in diesem Artikel Einflüsse ausgewählter Variablen untersucht und teils statistisch gefestigt. So wird durch Modellrechnungen die Wichtigkeit der Zieldestination Deutschland unterstrichen und der Ruf des Hartkäses als Exportschlager untermauert; jedoch dichtgefolgt vom Halbhartkäse, der über die Jahre Boden gut machen konnte. Auch der Eurokurs beeinflusst die Schweizer Käseexporte signifikant und in zunehmendem Ausmass. Das BIP pro Kopf der einzelnen EU-Länder übt hingegen keinen signifikanten Einfluss auf den Schweizer Käseexport aus.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 23-2023

12.06.23 | Der Weltbauernverband hat u.a. auf Antrag des SBV beschlossen, das Positionspapier Ernährungssicherheit zu überarbeiten. Es sollen die Erkenntnisse aus Covid- und der Ukraine-Krise miteinfliessen.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 22-2023

05.06.23 | Der SBV legte dem BLW seine Kernanliegen des Verordnungspakets 2023 dar. Im Zentrum standen die Direktzahlungen, Ziele beim Absenkpfad und die Anpassungen bei den 3,5% BFF auf Ackerflächen

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 21-2023

30.05.23 | Der Ständerat entscheidet demnächst über den Gegenvorschlag zur Biodiversitätsinitiative. Der SBV plädiert dezidiert für ein Nichteintreten. Die Gegner wollen nicht sehen, was die Landwirtschaft schon heute für die Biodiversität tut.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 20-2023

22.05.23 | Der SBV und der Schweizerische Alpwirtschaftliche Verband besprachen mit dem BAFU, wie und unter welchen Bedingungen eine glaubwürdige und wirkungsvolle Regulierung des Wolfs erfolgen kann.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 19-2023

16.05.23 | Der Vorstand des SBV beriet den «Mantelerlass Energie». Er unterstützt die Schaffung von Rahmenbedingungen, damit die Landwirtschaftsbetriebe die Potentiale der Energieproduktion nutzen können.

Mehr lesen
AGRISTAT aktuell
AGRISTAT aktuell Agristat Aktuell 04-23: Futtermittelbilanz 2021

10.05.23 | Im Jahr 2021 haben die verfügbaren Futtermittel gegenüber dem Vorjahr mit 7'773'000 Tonnen Trockensubstanz um 0,6 % zugenommen. Die marktfähigen Futtermittel sind hauptsächlich Kraftfutter, davon standen im Berichtsjahr 1'817'000 Tonnen zur Verfügung. Die nicht marktfähigen Produkte sind Grundfuttermittel, die fast ausschliesslich von den Raufutterverzehrern gefressen werden. 2021 stammten 5'956'000 Tonnen Futtermittel, d.h. 76,6 % des gesamten Verbrauches, aus dieser Kategorie. Der Anteil der Inlandproduktion am gesamten verfügbaren Futter ist 2021 auf 83,7 % gesunken. Die schlechten Wetterverhältnisse im Jahr 2021 sorgten für schwierige Produktionsbedingungen und tiefere Erträge als im Vorjahr.

Mehr lesen