Hauptinhalt

Hoher Anteil unangemeldeter Kontrollen

Medienmitteilung von Agriquali vom 17. Januar 2023

Im Qualitätsmanagement Schweizer Fleisch erfolgt fast die Hälfte der Kontrollen unangemeldet. Das zeigt die Auswertung für das Jahr 2022, die so zum ersten Mal durchgeführt wurde. Der Anteil liegt damit deutlich höher als bisher angenommen.

Mit dem Qualitätsmanagement Schweizer Fleisch (QM-SF) dokumentieren Schweizer Landwirte gegenüber den Abnehmern von Schlachtvieh, dass sie ihre Tiere professionell und tiergerecht halten. Dazu gehört zum Beispiel, dass sie ihre Tiere fachgerecht betreuen, Medikamente gezielt und nur bei Bedarf einsetzen und sich bei der Fütterung an strenge Vorschriften halten. Ob die Landwirte sich an die Anforderungen halten, wird regelmässig kontrolliert.

Weil auf Landwirtschaftsbetrieben ohnehin viele Kontrollen stattfinden, werden diejenigen für QM-SF so weit wie möglich mit anderen kombiniert, beispielsweise mit einer Tierschutzkontrolle. Damit das möglichst einfach geht, gibt QM-SF in den allermeisten Fällen nicht vor, ob sie angemeldet oder unangemeldet erfolgen sollen. Deshalb wurde bis jetzt angenommen, dass viele dieser Kontrollen angemeldet erfolgen. Tatsächlich zeigen die Auswertungen für 2022 aber, dass mit 46 Prozent fast die Hälfte der Kontrollen im QM-SF unangemeldet stattfanden. Das ist mehr als bisher angenommen. Insgesamt wurden 2022 bei 3600 Kontrollen rund 170‘000 Kontrollpunkte überprüft. Bei drei Promille der Kontrollpunkte kam es zu Beanstandungen, meist wegen geringfügiger Mängel wie unvollständiger oder fehlender Dokumente oder fehlerhafter Markierung der Tiere. Zwölf Betriebe wurden wegen der Ergebnisse von Betriebskontrollen aus dem QM-SF ausgeschlossen.

Die grossen und auch die meisten der kleineren Schlachthöfe in der Schweiz kaufen nur Tiere von Betrieben, die für QM-SF anerkannt sind. Ausgeschlossene Betriebe können damit ihre Tiere kaum mehr verkaufen und geben deshalb die Tierhaltung demzufolge meist auf. Das Kontrollsystem zeigt, dass die Schweizer Viehwirtschaft ihre Verantwortung für das Tierwohl und eine professionelle Tierhaltung wahrnimmt.

Weitere Beiträge zum Thema

Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Glaubwürdige Antwort gegen Initiativen verabschiedet

16.03.21 | Die heute verabschiedete parlamentarische Initiative legt auf Gesetzesebne Ziele und Fristen fest, um die Risiken beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und die Nährstoffverluste zu reduzieren. Sie ist damit die Antwort gegen die extremen Agrarinitiativen

Mehr lesen
Standpunkte
Standpunkte Irrtümer sind hartnäckig

12.03.21 | «Eine Kuh würde die Umwelt ebenso stark verschmutzen wie 10'000 Autos». Die Behauptung von Steini in der Zeitschrift für Kinder von Pro Natura, hat Sprengkraft. Sie ist vor allem völlig falsch! Handelt es sich um einen unabsichtlichen Irrtum oder macht Pro Natura extra mit falschen Fakten schon bei den Kindern Stimmung gegen die Landwirtschaft?

Mehr lesen
AGRISTAT aktuell
AGRISTAT aktuell Agristat Aktuell 02-21: Inlandanteil, Importe und Verwendung der Futtermittel

10.03.21 | Der grösste Teil der importierten Futtermittel stammt aus Europa und hauptsächlich aus der EU. Die Ausnahme bilden rohproteinreiche Futtermittel wie Soja und Kleber, welche vermehrt aus Ländern ausserhalb Europas stammen. Die Schweizer Landwirtschaft benötigt aus dem Ausland vor allem eiweissreiche Futtermittel. Im Jahr 2018 stammten beim Kraftfutter 46 % des importierten Rohproteins aus Soja und Sojaprodukten. 40 % des importierten Kraftfutters gingen in die Rindviehhaltung, die Schweine und das Geflügel folgen erst an zweiter und dritter Stelle. Relativ betrachtet hängt das Geflügel stärker von den Kraftfutterimporten ab, da wichtige Futterkomponenten für das Geflügel wie Weizen und Sojaprodukte in der Schweiz Mangelware sind.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Gute Entwicklungen nicht aufs Spiel setzen

09.03.21 | Am 13. Juni kommen mit der Trinkwasser- und der Pestizidfrei-Initiative zwei extreme Agrarvorlagen zur Ab-stimmung. Mitglieder des nationalen Nein-Komitees zeigten an einer Medienkonferenz heute in Bern die nega-tiven Folgen auf: Weniger einheimische Produktion, mehr Importe, teurere Lebensmittelpreise, mehr Foodwaste, Verlust von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung. Und alles ohne Mehrwert für die Umwelt oder das Wasser. Zudem erinnerten die Exponentinnen und Exponenten an die positiven Entwicklungen und be-reits aufgegleisten Massnahmen, um weitere Verbesserungen sicherzustellen.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Bundesrat bezüglich Nachhaltigkeit gefordert

09.03.21 | Das Stimmvolk hat sich am Wochenende mit 51.6% nur ganz knapp für das Freihandelsabkommen mit Indonesien ausgesprochen. Die grosse Skepsis gegenüber den Nachhaltigkeitsversprechen des Bundesrats muss ernst genommen werden. Die Palmöl-Koalition fordert eine Überarbeitung der Palmölverordnung.

Mehr lesen
SBV-News SBV-News Nr. 9 (1. – 9.3.2021)

08.03.21 | Wie zum Start jeder Session, führte der SBV ein Treffen der bäuerlichen Parlamentarier durch, um die im Parlament anstehenden Geschäfte mit Bedeutung für die Landwirtschaft zu besprechen. Weil infolge Corona aktuell nur Parlamentsmitglieder Zugang zum Bundeshaus haben, musste Verbandspräsident Markus Ritter dies für einmal alleine machen.

Mehr lesen
Stellungnahmen Konsultation zur «Planungshilfe für den Abbau von Steinen und Erden zur Herstellung von Zement»

08.03.21 | Die Schweizer Landwirtschaft ist für die Produktion von Nahrungsmittel auf landwirtschaftliche Nutzfläche und insbesondere Fruchtfolgeflächen angewiesen. Diese sind aufgrund der verschiedenen Ansprüche an den Raum und die begrenzten Verfügbarkeiten unter starkem Druck. Aber auch die Landwirtschaft profitiert von Infrastrukturen, wozu bei dessen Bau der Einbezug von Zement unabdingbar ist. Vorliegende Planungshilfe bietet eine gute Übersicht zum Abbau für die Herstellung von Zement. Im Folgenden halten wir unsere Position zu verschiedenen Punkten, welche die Landwirtschaft betreffen fest.

Mehr lesen
SBV-News SBV-News Nr. 8 (22. – 26.2.2021)

02.03.21 | Letztes Jahr startete der SBV eigene Massnahmen im Rahmen der nationalen «SAVE FOOD. FIGHT WASTE»-Kampagne. Unter anderem stellten wir Betrieben mit Direktvermarktung kostenlos Kleber zum Auszeichnen von nicht handelstauglichen Lebensmitteln zur Verfügung. Ergänzt wurden diese mit einem Flyer zum Thema Verminderung von Foodwaste. Damit wollen wir die Toleranz für die natürlichen Unterschiede bei Naturprodukten und die Wertschätzung für Lebensmittel generell erhöhen. Diese Aktion setzten wir dieses Jahr durch. Bestellen kann man das Material auf der Webseite.

Mehr lesen