Hauptinhalt

Sparen bei den Direktzahlungen reduziert das heute schon tiefe Einkommen der Bauernfamilien

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 16. November 2023

Die Finanzkommission des Ständerats hat das Budget für das Jahr 2024 beraten und entsprechende Anträge für die Wintersession verabschiedet. Sie anerkennt, dass die Landwirtschaft für das Loch in der Bundeskasse nicht verantwortlich ist. Trotzdem spricht sie sich für einschneidende Kürzungen bei den Direktzahlungen aus.

Die Finanzkommission des Ständerats (FK-S) teilt die Meinung, dass die Landwirtschaft der einzige Bereich ist, der keine Schuld am aus Lot geratenen Bundeshaushalt trägt. Trotzdem hat die Kommission mit einer knappen Mehrheit entschieden, die Direktzahlungen um 27.4 Mio. Franken zu kürzen. Dies ist zwar nur noch halb so viel wie der Bundesrat vorschlug, wird aber dennoch spürbaren Auswirkungen haben.

Sparmassnahmen auf dem Buckel der Bauernfamilien sind aus Sicht des Schweizer Bauernverbands (SBV) absolut nicht angebracht. Die Anforderungen an die Produktion sind in den letzten Jahren und insbesondere mit der Umsetzung der Absenkpfad-Massnahmen stark gestiegen. Sie führen zu Mehrkosten und Mindererträgen. Das Agrarbudget seit 20 Jahren konstant auf 3.6 Mrd. Franken geblieben und ist damit nicht für das neue Loch in den Bundesfinanzen verantwortlich. Zudem ist die Einkommenssituation nach wie vor unbefriedigend: Der durchschnittliche Stundenlohn in der Landwirtschaft beträgt 17 Franken Der Bundesrat hat gemäss Art. 5 des Landwirtschaftsgesetzes den gesetzlichen Auftrag, Massnahmen zu ergreifen, wenn das landwirtschaftliche unter dem vergleichbaren Einkommen liegt.

Erfreulich ist, dass sich die FK-S gegen die Kürzung bei der Absatzförderung Wein (-6.2 Mio. Franken), des Tierzucht-Budgets (-3.9 Mio. Franken), und des Herdenschutzes (-4 Mio. Franken) aussprach. Bei den Einzelkulturbeiträgen für will sie die Mittel um 2 statt um 4 Mio. Franken kürzen.

Der SBV begrüsst, dass die zuständige Kommission den Sparumfang im Agrarbudget reduzieren will. Trotzdem wird sich die Kürzung von 27.4 Mio. Franken der Direktzahlungen direkt auf das landwirtschaftliche Einkommen auswirken. Der SBV hofft deshalb, dass im Rahmen der Wintersession gänzlich auf die unfairen Sparmassnahmen bei den Bauernfamilien verzichtet wird.

Rückfragen

Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

Telefon 078 803 45 54
E-Mail martin.rufer@sbv-usp.ch

Francis Egger

Stv. Direktor Schweizer Bauernverband
Leiter Departement Wirtschaft, Bildung und Internationales

Telefon      056 462 50 12
Mobile       079 280 69 66
Email        francis.egger@sbv-usp.ch

Michelle Schenk-Wyss

Leiterin Geschäftsbereich Agrarwirtschaft
michelle.schenk-wyss@sbv-usp.ch 
Tel. 079 641 42 00

Weitere Beiträge zum Thema

Stellungnahmen Verordnungspaket Umwelt Herbst 2025 – Vernehmlassungsverfahren

20.02.25 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zum Verordnungspaket Umwelt Herbst 2025 – Vernehmlassungsverfahren

Mehr lesen
Stellungnahmen Indirekter Gegenvorschlag

18.02.25 | Indirekter Gegenvorschlag (Änderung des Kernenergiegesetzes) zur Volksinitiative «Jederzeit Strom für alle (Blackout stoppen)» – Vernehmlassungsverfahren

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 7-2025

17.02.25 | Der Vorstand bestätigte die Position des Bauernverbands bezüglich Photovoltaikanlagen auf landwirtschaftlichen Nutzflächen.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Loïc Bardet folgt auf Francis Egger

11.02.25 | Der Vorstand des Schweizer Bauernverbands (SBV) wählte Loïc Bardet zum Nachfolger von Francis Egger und damit zum neuen Leiter des Departements für Wirtschaft, Bildung und Internationales. Zum neuen stellvertretenden Direktor ernannte der Vorstand Michel Darbel-lay.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 6-2025

10.02.25 | Deutliche Ablehnung: Das Stimmvolk sagte mit fast 70 Prozent sehr klar Nein zur Umweltverantwortungsinitiative.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Berufe der Landwirtschaft gehen an die SwissSkills 2025

04.02.25 | Vom 17. bis 21. September messen sich in Bern junge Leute in über 90 Berufen und kü-ren die Besten. Mit dabei sind mit Landwirt/in, Gemüsegärtner/in und Weinfach-frau/mann auch drei Berufe der Landwirtschaft. Geflügel- und Obstfachleute führen Berufsdemonstrationen durch.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 5-2025

03.02.25 | Sparpaket des Bundes: Die Landwirtschaft ist mit über 200 Mio. Franken pro Jahr unverhältnismässig stark betroffen.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen WAK-S: Stabile finanzielle Rahmenbedingungen für die Bauernfamilien

03.02.25 | Die Wirtschaftskommission des Ständerates beschloss, den landwirtschaftlichen Zahlungs-rahmen für die Jahre 2026-2029 und die Bereiche Direktzahlungen, Produktion und Absatz auf aktuellem Niveau zu belassen. Sie folgt damit dem Entscheid des Nationalrates in der Winter-session 2024. Der Schweizer Bauernverband begrüsst, dass die Kommission der schwierigen wirtschaftlichen Situation der Bauernfamilien Rechnung trägt.

Mehr lesen